Mandelblüte vor See- und Bergkulisse Unser Reisebericht von den Küsten und der Bergwelt von Mallorca

Insbesondere in der 1980er und 1990er Jahren waren wir öfter auf Mallorca. 2002 und 2017 hat es uns dann noch einmal auf die Insel gezogen.

Nun wollten wir einmal die viel zitierte Mandelblütenzeit erleben, machten uns also im Februar 2023 auf, um diese zu bestaunen. Bei unserem einwöchigen Aufenthalt haben wir natürlich auch mehrere Ausflüge unternommen, uns dabei aber auf die bergige Regionen im Westen und Nordwesten beschränkt.

Mandelblüte

Bevor wir Euch unsere persönlichen Highlights dieser Reise vorstellen, hier ein paar Tipps für Besuch der Insel während der Mandelblüte.

Mandelbäume gibt es überall auf Mallorca und die Blütezeit ist der Monat Februar. Wir waren Mitte Februar 2023 hier und wegen eines Kälteeinbruchs mit Schneefall nur wenige Tage vor unserem Besuch waren die Blüten leider noch kaum aufgegangen. Gegen Ende unserer einwöchigen Tour konnten wir allerdings an mehreren Stellen bereits die Blütenpracht erleben.

In den folgenden Gegenden haben wir bei dieser Tour besonders viele Mandelbäume entdeckt:

  • Entlang der Straße Ma 11 zwischen Palma und Soller
  • An der Ma 1030 zwischen Andratx und S´Arracó
  • Entlang der Ma 1110 zwischen Palma und Valldemossa
 
 
 

Sant Elm

Wir wohnten in Camp de Mar, in der Nähe von Port Andratx und haben von hier aus unsere Ausflüge unternommen.

Unser erstes Ziel war das nur rund 20 Fahrminuten entfernte Sant Elm. Am besten fährt man über Andratx und S´Arracó, denn dort erwarten einen recht viele Mandelblüten und die Fahrt über kurvige Bergstraßen bieten zum Einstieg bereits landschaftliche Schönheiten.

Der außerhalb der Saison verschlafene Ort ist recht klein, entlang der kurzen, verkehrsberuhigten Uferstraße befinden sich einige kleine Läden und Cafés. An der Marina findet man das sehr nette Restaurant Es Raor mit sehr schönem Meerblick und frischen Fischgerichten. Etwas touristisch zwar und preislich ambitioniert, aber eine tolle Lage.

Vorgelagert ist die Insel Sa Dranonera, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und im Sommer für Wanderungen auch mit Booten erreichbar ist.

Küstenstraße Ma 10

Von hier aus geht´s weiter auf der kurvenreichen und landschaftlich sehr schönen Ma 10 Richtung Banyalbufar. In unseren Augen ist dieser Streckenabschnit dieser herrlichen Bergstraße, die bis nach Pollenca im Norden der Insel führt, mit der schönste und beste Teil für Ausblicke auf die Steilküsten und Uferbereiche mit teils türkisblauem Meer.  

Es gibt mehrere Aussichtspunkte, in jedem Fall erlebenswert ist der Mirador d´en Ricardo Roca, den man über eine steinerne Treppe erreicht und von einem kleinen Felsplateau aus dann die Küste besonders gut zu sieht.

Auf dem Rückweg zu unserem am Ende dieses Berichtes beschriebenen Hotel nahmen wir die Strecke über Puigpunyent. Bei Esporles kommt man an einem der größten Landgüter der Insel vorbei, dessen Entstehung bis ins 13. Jahrhundert zurück reicht. La Granja heißt dieses und war bis 2022 auch zu besichtigen. Nun ist es in Privatbesitz und für die Öffentlichkeit leider nicht mehr zugänglich.

Auch diese teils enge und kurvige Strecke führt über schöne hügelige Landschaften mit einigen herrschaftlichen Anwesen.

Camp de Mar

Camp de Mar - unser Ausgangspunkt dieser Reise - ist ein klassischer Ferienort ohne allzu große Infrastruktur und ist geprägt von einer verhältnismäßig aufgelockerten Bebauung von einigen Hotels und Ferienanlagen. In der Nebensaison herrscht hier völlige Ruhe und den kleinen Sandstrand sowie die Uferpromenade teilt man sich mit nur sehr wenigen Menschen.

Bei unserem Besuch im Februar waren auch noch viele Geschäfte und Lokale geschlossen, aber bei der Suche nach guten Restaurants in der Nähe sind wir fündig geworden.

Mirador de Cap Andritxol

Wenn man nicht nur am Strand liegen möchte und eine kleine Wanderung unternehmen will, dann bietet sich ein rund einstündiger Aufstieg zum Torre de Cap Andritxol an.

Sowohl von Camp de Mar als auch von Cala Fornells bei Peguera aus führen Wanderwege auf den rund 180 Meter hohen Berg. Auf dieser Anhöhe stehen noch die Überreste eines Wehrturms aus dem 16. Jahrhundert und man hat einen schönen Blick auf die Bucht von Camp de Mar.

Nimmt man nun den Weg Richtung Cala Fornells, dann erreicht man die versteckte und verträumte Bucht Caló d´en Monjo mit ihren schroffen Felsen und Pinienbäumen.

Bei unserem Besuch waren wir hier völlig alleine, im Sommer kommen dann die FKK Freunde hierher, denn Nacktbaden ist hier offiziell erlaubt.

Restaurant Tipp Authentisch und gut essen in Camp de Mar

Etwas versteckt und abseits des Strandes und der touristischen Ferienanlagen liegt das sehr empfehlenswerte Restaurant Gran Sol.

Die einheimischen Gäste werden mit Handschlag begrüßt, man speist in einem typisch spanischen Ambiente und wird mit sehr guter Hausmannskost verwöhnt. Mittags gibt es auch vergünstigte Menüs. Sehr schönes Restaurant und nicht so touristisch.

Peguera

Der Ort ist nicht sonderlich schön, vor allem hatten bei unserem Besuch im Februar noch die meisten Geschäfte geschlossen und so wirkte der Ortskern mit den verbarrikadierten und herunter gekommenen Läden gar nicht ansprechend.

Einzig der Strand und die kurze Promenade sind recht schön. Peguera ist der nächst gelegene Ort von Camp de Mar aus und bietet eine entsprechende Auswahl an Restaurants, wobei auch diese zumeist noch geschlossen hatten.

In diesen zwei Restaurants haben wir aber sehr gut gegessen:

Restaurant Tipp Unser Favorit in Peguera

An der Hauptstraße Bulevar de Peguera liegt das Restaurant La Tasca Flamenco Bar de Tapas, hier bekommt man authentische spanische Gerichte serviert und diese schmecken ausgezeichnet. 

Sehr nette und gemütliche Atmosphäre, sehr aufmerksamer Service und ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis. Wir waren gleich zweimal hier.

Restaurant Tipp 2

Freunde herzhafter Fleischgerichte sollten dem Steak House La Hazienda am östlichen Ortsende einen Besuch abstatten. 

Man sitzt bei Kerzenschein und dezentem Licht an schön eingedeckten Tischen und bekommt sehr gute Steaks zu akzeptablen Preisen. Bei den Hauptgängen ist ein All You Can Eat Salatbuffet inbegriffen. Dieses Restaurant ist voll und ganz in deutscher Hand, insofern nicht unbedingt landestypisch.

Parc de sa Morisca in Santa Ponca

10 Fahrminuten östlich von Peguera liegt Santa Ponca und dort haben wir den archäologischen Park Puig de sa Morisca besucht.

Allzu viele historische Funde sollte man nicht erwarten, aber der 45 ha große Park eignet sich sehr gut für einen gemütlichen Spaziergang. Dieser führt einen auf einen 120 Meter hohen Berg, wo sich vor über 3.000 Jahren eine Siedlung der sog. Talayot - Kultur befand. Einige Überreste der Grundmauern sind noch zu sehen und von hier oben genießt man einen schönen Rundumblick.

Wandert man weiter auf einem steinigen Weg bergab, so werden einem noch rekonstruirte Hütten von Hirten geboten. Den ausgeschilderten Rundweg durch den Park bewerkstelligt man auf abwechslungsreichen Wegen in etwa 45 Minuten.

Port d´Andratx

Nach wiederum 10 Fahrminuten von Peguera aus in westlicher Richtung erreicht man den recht bekannten Küstenort Port d´Andratx.

Obwohl die idyllische Bucht ziemlich verbaut ist, hat sich die Hafengegend des Ortes ihren Charme bewahrt. Entlang der von hohen Palmen gesäumten Uferpromenade liegen Fischerboote und einige Restaurants.

Von unserem Hotel in Camp de Mar aus sind wir mehrfach hierher gefahren, um uns beim farbenfrohen Sonnenuntergang einem Drink zu genehmigen und dann die Restaurants zu besuchen.

Gut gefallen haben uns der Italiener Don Giovanni an der Av. Mateo Bosch sowie das Restaurante Savantry, das klassische spanische Gerichte serviert. Gleich daneben liegt die scheinbar angesagteste Bar des Ortes, das Tim´s, das abends sehr gut besucht ist und wo man auch Kleinigkeiten zum Essen bekommt.

Valldemossa

Wir unternahmen jeden Tag einen Ausflug, beschränkten uns in der einen Woche unseres Aufenthaltes auf die westlichen Gegenden der Insel.

Eine der sehenswürdigsten Orte ist sicherlich Valldemossa. Bei einem Spaziergang durch das romantisch gelegene und viel besuchte Bergdorf läuft man durch enge Gassen aus dem 16. Jahrhundert und vorbei an so vielen wunderbar restaurierten, aus schweren Steinen erbauten und mit massiven Holztüren versehenen Häusern, typisch mallorquinisch.

Bekannt ist Valldemossa insbesondere für das ehemalige, Ende des 14. Jahrhunderts gegründete Kartäuserkloster, dessen heutiges Erscheinungsbild allerdings aus dem 18. Jahrhundert stammt.

In diesem eher museal gestalteten Gebäude sind insbesondere die Bibliothek, die Klosterkirche sowie die Apotheke mit Originalgefäßen aus dem 17. Jahrhundert sehenswert. Hinter dem einstigen Kloster befindet sich noch ein netter kleiner Park.

Der Klosterbewohner Frédéric Chopin

In den Wintermonaten 1838/ 1839 wohnte der berühmte Komponist Frédéric Chopin in einer Wohnung nebst kleinem Garten innerhalb des Klostergebäudes und schuf hier einige seiner bekannten Préludes. Die Räumlichkeiten sowie einige Ausstellungsstücke kann man gegen ein Eintrittsgeld besichtigen.

Den Ursprung des Klosterbaus bildet das sehenswerte Palastgebäude Palau del Rei Sanç, das als das prächtigste Herrenhaus der Insel gilt und Teil des Kartäuserklosters ist.

Im Eintrittspreis ist der Besuch des Palastes sowie des Klosterteils enthalten, nur wenn man auch noch den Aussichtsturm erklimmen will, wird ein zusätzliches Entgeld fällig.

Son Marroig

Unsere Weiterfahrt auf der Küstenstraße Ma 10 in Richtung Deia führte uns zu einer weiteren Sehenswürdigkeit. Son Marroig nennt sich das ehemalige Herrenhaus des Erzherzogs Ludwig Salvator, das auf einem schönen Gartengrundstück direkt an der Steilküste erbaut wurde und einen tollen Ausblick bietet.

Gegen ein moderates Eintrittsgeld kann man die Außenanlagen sowie Teile der Innenräume besichtigen.

Deià

Nach 10 Fahrminuten erreicht man dann das kleine Bergdorf Deià. Der sehr schön gelegene Ort an sich hat mit Ausnahme seiner schönen typisch mallorquinischen Häuser nicht allzuviel zu bieten, bei einem kurzen Spaziergang zum höchsten Punkt des Ortes mit der Kirche Sant Joan de Deià bekommt man aber einen Eindruck vom Ort. Von dort oben wird man noch mit einem schönen Ausblick belohnt.

Die eigentliche Attraktion von Deià ist die enge und wunderschöne Bucht des Ortes. Kurz nach dem Ortszentrum führt eine sehr schmale und kurvige Straße hinab zur Cala Deià. Tolle Strecke. Vom nicht allzu großen Parkplatz (im Sommer immer sehr voll) aus läuft man noch etwa 10 Minuten bis die ersten Fischerboote erscheinen. Das Besondere an dieser Bucht ist das Restaurant Ca´s Patro March, das in die Felsküste hinein gebaut wurde und wo man auf einer schönen Terrasse mit Meerblick köstlich zubereiteten fangfrischen Fisch serviert bekommt. Bei einem früheren Besuch von Mallorca konnten wir hier schon ein ausgiebiges Mittagessen genießen, jetzt im Februar hatte es aber noch geschlossen.

Sóller

Weiter geht die Fahrt auf der Küstenstraße nach Sóller, eine hübsche Stadt mit einigen Sehenswürdigkeiten.

Mittelpunkt des Ortes ist der Plaza de la Constitución mit der imposanten Kirche Sant Bartomeu sowie dem Rathaus. Dieser idyllische Platz mit Springbrunnen und im Sommer Schatten spendenden Bäumen ist Treffpunkt der Einheimischen, aber auch zahlreicher Touristen. In mehreren Cafés und kleineren Restaurants kann man vor der Bergkulisse des Tramuntana Gebirges eine gemütliche Pause einlegen.

Gleich um die Ecke befindet sich auch das Gran Hotel Sóller, das ursprünglich 1880 als prächtiger Wohnpalast erbaut wurde. Für Kunstbegeisterte bietet sich noch ein Besuch des unweit entfernten Museums Can Prunera an, wo man Werke von Picasso, Kandinsky, Warhol & Co. bestaunen kann.

Die Hauptattraktion des Zentrums ist aber die historische Straßenbahn, die durch die engen Gassen der Stadt sowie über den Plaza de la Constitutión fährt. Diese verbindet Sóller mit der Hafenstadt Port de Sóller.

Botanischer Garten in Sóller

10 Gehminuten westlich vom Stadtzentrum Sóllers liegt der Botanische Garten der Stadt. Dieser ist zwar nicht sonderlich groß und im Vergleich zu anderen Botanischen Gärten dieser Welt recht übersichtlich, aber dennoch lohnt sich ein Besuch. 

Er ist schön angelegt und man schlendert vor der tollen Bergkulisse durch enge Wege und kann insbesondere die einheimischen Pflanzenarten bewundern. Netter kurzer Spaziergang in schöner Natur und im kleinen Museum werden Ausstellungen über Flora und Fauna der Insel sowie historische Fundstücke geboten.

10 Fahrminuten südlich von Sóller liegen die Jardines de Alfabia, eine sehr schöne Gartenanlage. Leider war diese aber bei unserem Besuch noch nicht geöffnet.

Port de Sóller

Dieses Hafenstädtchen steuerten wir immer wieder gerne an, liegt es doch wiederum mit der vorgenannten Bergkulisse im Hintergrund in einer wunderbaren Bucht mit Hafen und Sandstrand sowie zahlreichen guten Restaurants.

Alles spielt sich an der verkehrsberuhigten Hafenpromenade Carrer de la Marina ab, hier kommt auch die Straßenbahn aus Sóller an und man kann herrlich die Bucht entlang schlendern.

Restaurant Tipp

Entlang der Uferpromenade findet man eine große Auswahl an Restaurants, die allerdings größtenteils recht touristisch sind.

Wer authentisch speisen möchte, dem können wir uneingeschränkt die Cantina Marinara ganz am westlichen Ende des Hafenbeckens empfehlen. Hier kommt fangfrischer Fisch auf den Teller, man spricht nur Spanisch und das Preis-/ Leistungsverhältnis ist sehr gut. Einfaches, typisch spanisches Restaurant ohne Chichi und tolles Essen, günstige Mittagsmenüs gibt es auch.

Far del Cap Gros in Port de Sóller

Einen sehr schönen Blick auf den Ort, die Bucht und die Bergwelt bietet der Aussichtpunkt vom Leuchtturm Far del Cap Gros.

Die Zufahrt ist etwas schwer zu finden, denn vom Hafengebiet kommt man nicht direkt dort hin. Man muß vor dem Tunnel, der ins Stadtzentrum führt, die Ausfahrt Richtung Platja d´en Repic nehmen und nach rund 500 Metern über die Bahngleise links abbiegen (ab hier ausgeschildert).

Eine recht enge Straße führt dann auf den 120 Meter hohen Berg mit dem Leuchtturm, der allerdings bei unserem Besuch nicht zu besichtigen war.

Torre Picada in Port de Sóller

Einen sehr schönen Spaziergang möchten wir noch empfehlen, nämlich den Aufstieg zum Torre Picada, einem im Jahre 1561 errichteten Wehr- und Wachturm.

Diesen kann man bereits vom Hafengebiet aus erkennen, er liegt direkt an den rund 160 Meter hohen Felsklippen und ist Teil der ehemaligen Beobachtungsposten, die man auf der ganzen Insel findet. Von der Strandpromenade aus hat man nach etwa 45 Gehminuten den Turm erreicht, der Weg führt zunächst durch einen Wohnteil des Stadtgebietes, dann auf einer noch asphaltierten engen Straße hinauf zu einsamen Bauernhöfen und schließlich auf einem Wanderweg durch einen schönen Pinienwald. Und dann wird man mit einem wunderbaren Blick auf die Küstenlandschaft Mallorcas belohnt. 

Hinauf in die Berge

Von Port de Sóller aus geht es weiter auf der Ma 10 nach Nordosten in den gebirgigen Teil der Sierra de Tramuntana. Dieser Gebirgszug erstreckt sich über eine Länge von 90 Kilometer im Nordwesten der Insel und eine Fahrt durch diese Bergwelt ist sicherlich ein weiteres Highlight Mallorcas.

Auf der kurvigen Straße erreicht man zunächst den Aussichtpunkt Mirador de ses Barques. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht von Port de Sóller und im Sommer öffnet auch das nette kleine Restaurant hier.

 
 

Auf dieser Fahrt erkennt man erst richtig, wie gebirgig die Landschaft hier wirklich ist. Man fährt auf einer Serpentinen - Strecke durch Gebirgstäler mit über 1.000 Meter hohen Bergen um einen herum. Am höchsten Berg Mallorcas, dem 1.445 Meter hohen Puig Major, kommt man dabei recht nahe.

Es geht durch Tunnel zu zwei Stauseen, den Embassament de Cúber sowie den Embassament des Gorg Blau. Im Sommer sind dies beliebte Ausflugsziele, erfährt man doch hier oben dann etwas mehr Abkühlung.

Nur ein paar hundert Meter nach dem zweiten Stausee erscheinen Überreste eines Aquäduktes, durch das die Straße verläuft.

Hier führt eine Abzweigung in Richtung Sa Calobra und Playa Tuent, eine wunderbare Strecke durch eine schroffe Berglandschaft hinunter zum Meer. Leider war diese Straße aber bei unserem Besuch im Frühjahr noch gesperrt. Zum Trost gab es aber vom Mirador de s´Entreforc, etwa 3 Kilometer nach dem Aquädukt, einen wunderbaren Ausblick auf die vorgenannten schroffen Gebirgszüge rund um den Torrent de Pareis.

Santuari de Lluc

Das nächste Etappenziel ist der Wallfahrtsort Lluc, den man vom letzten Aussichtspunkt aus in gut 15 Fahrminuten erreicht. Diese klosterartige Anlage (Santuari bedeutet nämlich Heiligtum und eben nicht Kloster, Mönche sucht man hier auch vergebens) liegt auf 525 Metern über dem Meeresspiegel in einem Talkessel inmitten des Tramuntana Gebirges.

Unzählige Pilger und Touristen besuchen Jahr für Jahr diesen Ort und verehren hier die schwarze Madonnenstatue, die Schutzheilige Mallorcas. Die recht große Anlage ist sehr schön gelegen und große Teile davon sind auch zu besichtigen.

Gleich hinter dem Santuari führt ein Pilgerweg vorbei an einer in den Stein gehauenen Sonnenuhr auf einen Hügel mit einem heiligen Kreuz. Dies ist ein sehr schöner Spaziergang und von oben aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Wallfahrtsort sowie die hügelige Landschaft.

Besichtigen kann man auch noch einen botanischen Garten sowie die Stallungen. Einen Besuch des Santuari de Lluc sollte man aber auf einem Wochentag legen und keinesfalls an einem der Festtage, denn dann ist der Besucherandrang extrem hoch.

Port de Pollença und Cap Formentor

Die Fahrt geht dann weiter auf der Ma 10 durch das Tramuntana Gebirge nach Port de Pollença, ein Ort, der noch nicht vom Massentourismus überrollt wurde und noch verhältnismäßig beschaulich wirkt.

Von hier aus führt eine sehr schöne, 18 Kilometer lange Straße zum nördlichsten Punkt der Insel, nach Cap Formentor. Diese Strecke kann man getrost als ein weiteres Highlicht Mallorcas bezeichnen.

Die teils recht enge Straße führt zunächst bergauf zum Mirador de Es Colomer, einem Aussichtspunkt, den man nach einem kurzen Fußmarsch über einen gut befestigten Weg auf der steil hinab fallenden Felsküste erreicht.

Hier liegt einem die Steilküste zu Füßen und in der Ferne erkennt man auch schon den Leuchtturm von Formentor.

Die Straße schlängelt sich dann durch schöne Pinienwälder bis man den Platja de Formentor erreicht. Die idyllische Bucht wartet hier mit einem lang gezogenen Sandstrand auf.

Abgeschirmt von den Badegästen und Besuchern liegt hier das Hotel Royal Hideaway Formentor, ein sehr luxuriöses Resort in exklusiver Lage, das aber seinen Preis hat.

Die letzten 10 Kilometer bis zum Leuchtturm auf der nördlichen Spitze dieser fantastischen Steilküste ist eigentlich der spektakulärste Teil dieser Fahrt. Allerdings war bei unserem letzten Besuch im Februar die Straße nach rund 6 Kilometern, die man noch fahren konnte, wegen Bauarbeiten gesperrt. 

Eigentlich ist die Straße aber nur in den Sommermonaten von Juni bis September für den Autoverkehr gesperrt, dann verkehren Shuttle Busse vom Platja de Formentor aus. Bei unseren früheren Besuchen war eine uneingeschränkte Zufahrt noch möglich und wir haben die grandiose Aussicht vom Leuchtturm aus auch genießen können. Die Straße dort hin ist aber sehr eng und kurvig und auf Grund der Touristenmassen wurde seit 2018 eine sommerliche Sperrung der Straße für den allgemeinen Individualverkehr verhängt.

Alcúdia

Auf unserer Rückfahrt statteten wir der historischen Stadt Alcúdia noch einen Besuch ab. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und kleinen Stadtplätzen ist von einer prächtigen mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und lohnt einen Besuch.

Das Centro Histórico ist nicht sonderlich groß, versprüht aber einen typisch altspanischen Charme und man kann es bei einem kurzen Spaziergang bequem erkunden. Sehenswert sind dabei die imposante Kirche Sant Jaume d´Alcúdia sowie die römischen Ruinen aus dem ersten Jahrhundert vor Christus.

Restaurant Tipp in Alcúdia

Mitten im historischen Zentrum an der Carrer del Albellons liegt das Restaurant Can Polit Tapas.

Hier haben wir in einer gemütlichen Atmospäre im überdachten Innenhof sehr gut gespeist, Sitzplätze gibt es aber auch vor dem Lokal auf einem schönen Platz oder im hinteren Bereich des Restaurants, der insbesondere abends von den Gästen bevorzugt wird. 

Gutes Essen, netter Service und zumindest mittags ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis.

Dieser Reisebericht bezieht sich auf unseren Besuch im Februar 2023, wir waren dieses Mal insgesamt 7 Tage auf Mallorca. In früheren Jahren waren wir bereits mehrfach auf dieser Insel und hatten jedes Mal immer wieder tolle neue Erlebnisse. Mallorca ist einfach ein wunderbares Reiseziel.

Und zu guter Letzt noch ein weiterer Restaurant Tipp, falls Ihr auch das unten näher beschriebene Hotel wählen solltet.

Restaurant Tipp

Gleich neben unserem Hotel befindet sich das Clubhaus des Golfplatzes und hier bietet das Restaurant Campino sehr gute italienische und internationale Gerichte.

Man speist an schön gedeckten Tischen im recht kleinen Innenraum oder auf der großen Sonnenterrasse mit herrlichem Blick auf den Golfplatz und ins Grüne. Etwas gediegener, aber nicht steif und eine sehr hochwertige Küche mit freundlichem Service. Schöne Atmosphäre, aber auch etwas teurer.

Unsere Unterkunft auf Mallorca

Steigenberger Resort Camp de Mar

Bereits bei der Anfahrt über eine Palmen-Allee wird man erwartungsvoll auf einen schönen Aufenthalt in diesem Hotel eingestimmt. 

Beim Betreten des Empfangsbereiches wird man dann auch nicht enttäuscht. Man wird von sehr freundlichen Mitarbeitern begrüßt, die dem Gast auch die gesamte Anlage erklären. Gleich dahinter schreitet man durch den Lounge- und Aufenthaltsbereich mit sehr gemütlichen und geschmackvoll ausgestatteten Sitzecken sowie einer gut sortierten Bar.

Wir hatten die einfachste Kategorie gebucht, diese Zimmer befinden sich im direkt angeschlossenen Seitenflügel mit sehr schönem Blick auf den Golfplatz und ins Grüne. Auch in dieser Kategorie bekommt man sehr geräumige Zimmer mit einer großzügigen Loggia und schönem, großen Bad. Alles ist sehr gepflegt und hochwertig eingerichtet.

Das Frühstücksbuffet ist in jedem Fall besonders erwähnenswert, denn es gibt alles, was das Herz begeht. Natürlich gibt es auch einen Innen- sowie Außenpool, vielfältige Liegeflächen in der schönen Gartenanlage, Fitnessraum sowie zwei Restaurants. Einziger kleiner Nachteil ist, dass es in der direkten Umgebung nur sehr wenige Lokale und Restaurants gibt, eine große Auswahl findet man aber im 5 Fahrminuten entfernten Peguera oder in Port d´Andratx (10 Fahrminuten).

Man residiert hier in einer sehr ruhigen, grünen Umgebung mit Anschluß zum Golfplatz und bis zum Strand läuft man ca. 5 Minuten. Noch ein kleiner Tipp für Autofahrer: Für die hoteleigene Tiefgarage muß man bezahlen, direkt vor dem Hotel ist das Parken am Straßenrand hingegen kostenfrei. 

www. Steigenberger Resort Camp de Mar